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Maria Seitz

Interview

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© privat

Haben Sie sich aktuell neue künstlerische Schwerpunkte gesetzt? 

Es ist so, dass ich an den bestehenden Serien arbeite, denn diese wachsen immer weiter. Auch an großformatigen Arbeiten gibt es noch viel auszuprobieren. Kürzlich habe ich eine neue Serie begonnen, in der ich mich mit Helligkeitsverläufen beschäftige. Diese Idee ist noch ganz jung und wird wieder ein serielles Projekt. Es geht um nur einen Farbton und die Variation von einem sehr hellen und intensiven Wert dieses Tones.

 

Welche Themen bewegen Sie zur Zeit?

Es geht um Weiterentwicklung. Wenn Projekte sich fortsetzen oder wenn sich eines zum anderen ergibt, auf ganz natürliche Art. Selbst zu sehen, was passiert, wenn ich etwas verändere, denn es gibt ja so viele Variablen, das finde ich besonders schön. Wenn durch vorausgegangene Themen sozusagen auch schon eine Richtung vorgegeben ist, was man als nächstes ausprobieren möchte.

Sie wurden als Künstlerin schon mehrfach ausgezeichnet - was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen und was bedeutet Ihnen die Nominierung zum Kunstpreis Kunsthub? 

Auszeichnungen oder gerade diese Nominierung bedeuten auf jeden Fall eine sehr positive Resonanz auf das, womit man sich als Künstlerin gerade intensiv auseinandersetzt. Das ist sehr motivierend. Unabhängig davon, ob man einen Preis erhält oder nicht, ist die Nominierung ein positiver Schub. Daraus ergeben sich tolle Möglichkeiten mit der Aussicht auf mehr Freiraum, gerade auch für junge Künstler, um Zeit zu finden, die eigene Arbeit weiterzumachen.

 

Ich freue mich auf die gemeinsame Ausstellung in Musberg und darauf, die anderen Künstlerinnen und Künstler kennen zu lernen.

 

Wie sehen Sie als Künstlerin Ihren Weg in die Zukunft?

Kontinuität und wachsende Vernetzung sind mir wichtig - was sowohl eigene künstlerische Inhalte betrifft als auch die künstlerische Projektarbeit an sich. Ich bin immer gespannt, welche neuen Ausstellungsoptionen oder Orte sich finden. Und es freut mich besonders, wenn es gut funktioniert.

Das Interview wurde von Katharina Goldbeck-Hörz geführt (© Goldbeck Hoerz Public Relations GmbH).

Mehr über die Künstlerin

In ihrer Serie „Multicolor“ spielen Regelmäßigkeit und farbliche Variation eine Rolle. Schwerpunkt ist die Zeichnung. Maria Seitz arbeitet hier ausschließlich mit mehrfarbigen Buntstiften. Eine konsequente Aneinanderreihung von feinen farbigen Linien. Durch marginale Drehungen oder Haltungsänderungen entstehen ausdrucksstarke Farbverläufe im Wechsel mit Zartheit und Transzendenz. Wechselspiele von Regelmäßigkeit und Dynamik. „In diesem Fall ist der Farbstift Material und zugleich auch Grundbestandteil des Konzeptes. Ich arbeite mit Buntstiften, die eine mehrfarbige Mine haben, wodurch schon eine bestimmte Farbkombination, ein Farbraum, vorgegeben ist.“

Zeichnen, sagt sie, war schon immer ihre künstlerische Basis. Über den Prozess oder das wiederholte Linienziehen kann sie mikroskopisch feine Phänomene entdecken. Durch die Handhabe des mehrfarbigen Stiftes erzeugt sie aus leichten Drehungen und Wendungen vielfarbige Linien, die durch Imperfektion und Veränderbarkeit gekennzeichnet sind. „In multipler Ausführung entsteht so ein fadenartiger Vorhang aus Linien, welche in ihrer Gänze zu einem spezifischen Verlauf kommen“, erklärt die Künstlerin. „Während des Zeichnens kann sich im Bild eine eigene rhythmische Dynamik oder etwas Poetisches einstellen, da sich innerhalb der verfolgten Strukturierung auch ungeahnte Farbverläufe und -übergänge herausbilden. Die Spannung liegt zwischen Steuerung und minimalen Abweichungen. Und da ist auch eine gewisse Neugierde bei mir selbst, weil sich die beim Zeichnen dann im Verlauf auftauchenden Phänomene fortsetzen lassen“, erklärt sie. „Überraschende Anteile kommen über die Wiederholungen, die Widerstände des Materials, dass plötzlich eine neue Farbe auftaucht oder dadurch, dass zwischen den Grundfarben unerwartete Zwischentöne entstehen. Beim Betrachten der fertigen Zeichnung entfaltet sich dann das gesamte erzeichnete Farbspektrum und die darin enthaltenen Interaktionen.“

Serielle Fortsetzung finden die Zeichnungen in räumlichen Installationen. „Bei der Installation im Raum ist die Zeichnung entweder seriell in den Raum gesetzt oder flächig in Form von ortsspezifischen Fensterinstallationen. Wie bei der Zeichnung, welche ja Linie für Linie aufgebaut wird, entstehen innerhalb eines räumlichen Kontexts komplexe Wahrnehmungen. Im Nebeneinander von Arbeiten bilden sich sowohl sehr prägnante als auch zurückhaltende Farbstimmungen. Die einzelnen Linien in einem Blatt und auch die serielle Gegenüberstellung der Zeichnungen können einen Klang im Raum erzeugen.“

Werke von Maria Seitz

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