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Michael Schramm

Interview

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© Horst Alexy

Haben Sie sich aktuell neue künstlerische Schwerpunkte gesetzt?

Es gibt neue Aspekte in meiner Arbeit: Zum Beispiel experimentiere ich mit verschiedenen Papierarten. Jedoch nicht projektbasiert, sondern eher wie in einem allgemeinen Labor-Versuch.

 

Welche Themen bewegen Sie zur Zeit?

Ordnung/Chaos, Ver-/Entspannung, Mikro/Makro, Konzentration/Ablenkung, Kontrolle/Extase, Komposition/Improvisation.

Sie wurden als Künstler schon mehrfach ausgezeichnet - was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen und was bedeutet Ihnen die Nominierung zum Kunstpreis kunsthub? 

Auszeichnungen bedeuten einem ja immer viel. Vor allem sind sie Anerkennung für das, was man macht und sie ermöglichen mir eben, genau das zu tun, was ich mache. Natürlich sind sie auch ein Stück weit existentiell wichtig und geben die Grundlage dafür, dass man weiter forschen kann.

 

Wie sehen Sie als Künstler Ihren Weg in die Zukunft

Diese Nominierung ist ja eine Auszeichnung für die Zukunft. Ich bekomme die Möglichkeit, neugierig zu bleiben. Unruhig zu bleiben, ohne schlaflos zu werden.

Das Interview wurde von Katharina Goldbeck-Hörz geführt (© Goldbeck Hoerz Public Relations GmbH).

Mehr über den Künstler

Michael Schramm ist in Geislingen geboren. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und danach an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Neben wichtigen Stipendien und Preisen, welche ihn und seine künstlerischen Werke auszeichnen, erhielt er 2019 bis 2022 auch das begehrte Atelierstipendium des Landkreises Esslingen. Der Künstler wird von namhaften Galerien im Großraum Stuttgart zu Einzelausstellungen eingeladen. Zeichnung und Grafik stehen im Mittelpunkt seines künstlerischen Ausdrucks, nicht als gegensätzliche, sondern als verbindende Techniken. Michael Schramm bringt sie zusammen, lässt sie sichtbar werden in reduzierten Bildelementen. Eine Mischung aus reiner Zeichnung und Monotypie entsteht, verwoben in einem spannungsvoll abstrahierten Ausdruck. Für den Künstler ist das Entstehen ein Forschungsprozess. „Man könnte die Ergebnisse eines solchen Unikates auch indirekte Zeichnung nennen“, erklärt er. Seine Kunst bleibt Experimentierfeld und in jeglichem Ergebnis überraschend.

 

Ein Beispiel seiner aktuellen Arbeiten ist das Blatt „All-doesnt-mean all-inclusive“, entstanden im Spannungsfeld von Improvisation und Komposition. „Es gibt ein funktionierendes Regelkorsett, wie beispielsweise in der Musik. Aber hier besteht die Gefahr, dass es zur Masche wird“, sagt der Künstler. „Mein Konzept dient dazu, ein Feld an Improvisation zu generieren oder dieses noch weiter zu öffnen. Ich verwende sozusagen Techniken, um blinde Flecken entstehen zu lassen und diese wiederum als Repertoire einzusetzen.“

 

Das Blatt „Replacement“ überrascht in einer Größe von 100 x 70 cm. Wer glaubt, dass den Formaten der Drucktechnik Grenzen gesetzt sind, irrt hier. Der Künstler Michael Schramm hat für die Monotypie-Arbeiten seine eigene Werkbank aus Glas- und Tischplatte gebaut.

Werke von Michael Schramm

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