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Linda Weiß

Interview

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© VG Bild-Kunst, Bonn 2025,
Foto: Magdalena Jooss

Was ist Ihr Anliegen?

Ich möchte erreichen, dass sich Menschen durch meine Arbeit als Teil eines artübergreifenden Geschehens mit vielen Zugängen und Berührungspunkten begreifen. Aus der Installation heraus soll die Erkenntnis wachsen, dass man teilen kann. Die Installationen beinhalten daher immer auch die Einladung, Beziehungen als Lernfelder zu begreifen und „Pflegetipps“ auszutauschen. In partizipativen Projekten erlebe ich als Herausforderung, situative Beteiligung in eine lange gemeinsame Strecke, also Teilhabe auf Dauer, zu wandeln. Mit Hilfe von Routinen und Beziehungspflege gelingt das meist leichter.

Zum Beispiel?

Im längerfristigen Projekt „tuber uncinatum“ im Kunstverein Neuhausen auf den Fildern haben wir mit Trüffelsporen geimpfte Hainbuchen- und Haselnusssträucher gepflanzt. Die Nährstoffe und Informationen von Trüffelpilz und Wirtssträuchern begünstigen einander, beide gehen eine Symbiose ein. Die menschliche Beteiligung von der Recherche über das Pflegen, Beobachten und Genießen (zunächst noch hinzugefügter) Trüffel ergänzt und ermöglicht das Projekt seit nun 18 Monaten. Mycel, Pflanzen, Umgebung und Personen verbinden sich in einem vielgestaltigen Stoffwechsel. 

 

Wie verbindet die Kunst Sie mit anderen Kunstschaffenden?

Meine Arbeit basiert auf Beziehung – darauf, in Beziehung zu bleiben, neugierig und offen zu sein, selbst zu erfahren und mit anderen zu teilen. Im Kollektiv Blockadia*Tiefsee erlebe ich intensives Miteinander-in-die-Tiefe-gehen für neue Perspektiven. Das über Jahre gewachsene Vertrauen öffnet dabei auch Raum für Kritik. Im gemeinsamen Essay-Schreiben mit vertrauten Menschen findet Erlebtes aus Materialexperimenten prozesshaft den Weg aufs Papier. Auch vom kunsthub verspreche ich mir spannende Impulse: Wir Nominierten gestalten die Ausstellung gemeinsam.

Mehr über die Künstlerin

Sie erzählt Geschichten in Materialien und Formen, befragt geteilten Raum in ihren Installationen: Die Künstlerin Linda Weiß erkundet das Zusammenwirken von Menschen und mehr-als-menschlichen KollaborateurInnen wie Pilzen und Bakterien. Im Fermentieren, Kompostieren, in der Pflege und im Einbeziehen der Besuchenden entwickelt sich das Werk weiter. Linda Weiß, geboren 1987, studierte Freie Kunst mit Schwerpunkt Bildhauerei und Soziologie der Medien an der HfG Offenbach. Danach war sie Stipendiatin im Weißenhofprogramm und Meisterschülerin der AdBK Stuttgart. Sie ist Teil des Kollektivs Blockadia*Tiefsee und lebt seit 2020 in Stuttgart.

Ausstellungen

  • Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

  • Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt am Main

  • Villa Merkel, Esslingen

  • Kunstmuseum Heidenheim

  • Kunsthaus Nürnberg

  • Kunstverein Freiburg

Werke von Linda Weiß

Linda Weiß, swamped from pond to pond, Installation, 2025, Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Linda Weiß, Lustigkeiten, Prozessstufe III, Installation, 2023, Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Linda Weiß, Looking for Medusa, Installation, 2023, Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2025

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