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Seungjoo Lee

Interview

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© Foto: Seungjoo Lee

Was ist Ihr Anliegen?

Im Wahrnehmen und Erkennen des uns umgebenden Alltags entsteht in uns mit jedem Eindruck das Gefühl neuen Wissens. Darin liegt etwas Menschliches. Das scheinbare Wissen betäubt die Erkenntnis, trotz allen Erkennens nichts wirklich zu wissen. Man vergisst, dass man nichts weiß – diesem Paradoxon spüre ich nach und möchte in immer neuen Eindrücken und Bildern die Sensibilität dafür wachhalten, dass man im Alltag immer weitergehen muss, ohne wirklich zu wissen, was kommt.

 

Trägt die Kunst wesentlich zu Ihrem materiellen (Über-)Leben bei?

Ich lebe von dem, was ich mit der Kunst verdiene. Mein Einkommen ist gering, für mich ist es zu jedem Zeitpunkt ein Spiegel dessen, was das Leben eben in dieser Zeit bringt. Ich bin dankbar, brauche nicht viel und warte, was passiert. So lasse ich der Zufälligkeit Raum. 

Was bedeutet Ihnen Kunst?

Ich kam als Kind auf Anregung meiner Mutter zum Malen – zunächst ohne besondere Ernsthaftigkeit oder künstlerisches Talent. Dann jedoch entstand ein intensiver Prozess, der mich ohne eigenes Zutun, ohne Ahnung oder Absicht geleitet hat. Irgendwann habe ich die Geschichte von Ijob aufgenommen, der zuhause Antworten suchen musste. Meine größte Motivation ist es, nicht zu wissen. Ergänzend leitet mich eine Maßgabe meines Professors Christoph Ruckhäberle: Du bist immer verantwortlich dafür, was man sieht.   

Mehr über den Künstler

Grundprämisse seiner Arbeit ist die paradoxe Gleichzeitigkeit von Dingen. Seungjoo Lee reflektiert in seinen Ölgemälden visuelles Erleben im Alltag: das Sehen von Dingen, ohne sie wirklich wahrzunehmen, den unendlichen Prozess von Erkennen, scheinbarem Wissen, Eintauchen, Zweifeln, Nichtwissen – ausnahmslos berechtigt und ohne Widerspruch. Im  gleichzeitigen Sehen und Nichtwissen geht er in die Tiefe und sensibilisiert seine Sinne immer mehr für das Gefühl, immer weniger zu wissen. Seungjoo Lee wurde 1991 in Seoul (Südkorea) geboren. Er hat an der HGB Leipzig Malerei und Grafik studiert und lebt und arbeitet in Leipzig. 

Ausstellungen

  • Potemka Contemporary Art, Leipzig

  • Galerie Poiesis, Markkleeberg

  • Kunsthalle Pfaffenhofen

  • Zentrale für Kunst e.V., Leipzig

  • Gallery Hesed, Seoul

  • Suburbia Contemporary, Barcelona

Werke von Seungjoo Lee

Seungjoo Lee, Ungreifbar (#6), Öl auf Leinwand, 80×100 cm, 2025, Foto: Seungjoo Lee

Seungjoo Lee, Dies ist eine echte Pfeife (Ungreifbar (#8), Öl auf Leinwand, 60x90 cm, 2025, Foto: Seungjoo Lee

Seungjoo Lee, Ungreifbar (#7), Öl auf Leinwand, 80x90 cm, 2025, Foto: Seungjoo Lee

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